Bürgerinitiative

Wir wohnen in Fahrenhorst und Nordwohlde und möchten, dass die Natur in unserem Lebensraum geschützt und die Gesundheit  der Menschen bewahrt wird. Auch Generationen nach uns sollen hier noch so gerne wohnen wie wir.

Unsere Ziele sind:

  • Keine weitere Expansion der GAR in Kätingen
  • Verlagerung wesentlicher Betriebsteile der GAR nach Wedehorn
  • Verhinderung des Ausbaus der B 51
  • Keine weitere Zerstörung und Zersiedlung unseres Landschaftsschutzgebietes
  • Bekämpfung der Herkulesstaude (Riesenbärenklau) in unserer Region

2011  Gründung der Bürgerinitiative als eingetragener gemeinnütziger Verein

2013  Auf Anordnung des Verwaltungsgerichts Hannover Teilnahme am sogenannten Nachbarschaftsdialog, mit dem Ziel, auf dem Gesprächsweg mit der GAR Lösungen zu finden. Diese Treffen finden regelmäßig dreimal im Jahr mit den Betriebsleitern und wechselnden BI-Mitgliedern statt und werden protokolliert.     Nach dem 23. Dialog im Juni 2019 kündigt die GAR den Dialog (wegen angeblich negativer Darstellung ihrer Firma durch uns).

            Einsprüche gegen den Sandabbau von 35 ha für die Dauer von 25 Jahren in Stühren in unmittelbarer Nähe bronzezeitlicher Hügelgräber durch die Firma M & S (Leserbriefe, Planfeststellungsverfahren). Leider erfolglos.

2015  Organisation einer Besichtigungstour im Raum Kätingen, Fahrenhorst, Gräfinghausen und Stühren, um die Veränderungen der Landschaft durch den Sandabbau und die Ansiedlung der GAR zu zeigen.

2015/ 16

            Kontakt mit dem GAA Hannover wegen des häufigen Feuerwehreinsatzes bei der GAR (durchschnittlich zweimal monatlich). Es wird versichert, dass es nur zwei Brände an einer Müllpresse gegeben habe. Neben den Fehlalarmen soll die Brandmeldeanlage durch Verpuffungen ausgelöst worden sein. Die Firma erarbeite ein Konzept zur Verbesserung.

2016  Aktionen gegen das Vorhaben, die B 51 zwischen Bassum und Fahrenhorst in sog. 2 + 1 Konzept auszubauen, was seit 2007 in der Planung ist:

            Aufstellung von 2 Bannern an der B 51; Verteilung eines Flugblattes mit Informationen zum Ausbau; Auswertung der Unfallzahlen von 2013 -2020. Letztere widersprechen der Argumentation der Planungsbehörde für den Ausbau, denn die Hauptursache der Unfälle sind nicht Überholvorgänge.

2017 Einsatz gegen die Herkulesstaude (Riesenbärenklau) in der ehemaligen Sandgrube Köster. Kontakte mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Eigentümer wegen der Ausbreitung bringen keine Lösung. Bis heute (Stand 2021) wird die Verantwortung hin- und hergeschoben.

2019  Ein Rechtsanwalt wird beauftragt, vom GAA Hannover die     Genehmigungsunterlagen für die Bauschuttdeponie anzufordern. Es geht um die Laufzeit der Deponie bis zur Rekultivierung. Wesentliche Unterlagen hierzu sind beim GAA nicht auffindbar. Eine Aufhebung der fehlerhaften Genehmigungen lehnt das GAA ab, ein Deponieende kann das Amt nicht nennen. Im Widerspruch hierzu wurde im Nachbarschaftsdialog immer behauptet, dass die Deponie verfüllt werden soll, man warte nur auf geeigneten Lehmboden.

Aufnahme der BI in den Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU)

Protest gegen den Antrag der GAR zur Erweiterung ihres Betriebsgeländes. Dazu wären ca. 3 ha Eichenwald zu roden, der vor 20 Jahren als Ausgleichsfläche angelegt werden musste. Die BI sammelt Unterschriften dagegen.

2020 Im Januar Übergabe der Unterschriften an die Bürgermeister von Bassum und Stuhr.

            Ebenfalls im Januar nehmen an einer Informationstour in Kätingen unter dem Motto „Der Wald bleibt“ 80 Interessierte teil. Die von einem BI-Mitglied hergestellten Fototafeln zeigen eindrucksvoll die Veränderungen in der Landschaft und informieren über die Arbeit der BI. 

            Anbringung von Bannern mit der Aufschrift „Keine Erweiterung der GAR“ in Kätingen, Fahrenhorst und Heiligenrode.

            Beitritt der BI zum „Klimaaktionsbündnis Twistringen, Bassum, Syke“

            Nach mehreren Brandereignissen, zuletzt einem Großbrand auf dem Gelände der GAR zu Pfingsten, wird ein umfangreicher Fragenkatalog als offener Brief dazu erstellt und an den Landkreis, das GAA und zur Kenntnisnahme an die Bürgermeister von Stuhr und Bassum geschickt (Abdruck in der Kreiszeitung 13.06.2020). Außerdem wird wegen der Einleitung von Löschwasser in den Wald Strafanzeige bei der Polizei gestellt. Parallel dazu geht eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das GAA Hannover an dessen Dienstherrn, den Umweltminister Olaf Lies. Diese wird vom Ministerium, nachdem es von der fraglichen Behörde eine Stellungnahme eingeholt hat, abgewiesen.

2021  Umfangreiche schriftliche Widersprüche im Rahmen des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplanes in Kätingen (Erweiterung der GAR).

            Widersprüche gegen das Planfestellungsverfahren zum Ausbau 2 + 1 der B 51

            Auf der Jahreshauptversammlung werden die Vorstandsmitglieder neu gewählt:

  1. Vorsitzender: Jürgen Schierholz (wie bisher)
  2. Vorsitzender: Alfred Krüger

Schriftführerin:      Ingrid König

Kassenwartin:         Kerstin Woiwode

Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts kann im nördlichen Teil des Landkreises Diepholz ein massiver Eingriff in die Landschaft beobachtet werden, man kann auch von einer regelrechten Zerstörung der ursprünglichen Geestlandschaft sprechen. Obgleich das Gebiet als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, dient es nun vorrangig der Rohstoffgewinnung, vor allem dem Sandabbau. Damit wird dem Bedarf der Bauindustrie entsprochen, die dann auch noch die abgebauten Flächen z. B. als Deponien für ihre Abfälle nutzen kann. Diese Entwicklung hat die Natur und die Lebensqualität der hier lebenden Menschen beeinträchtigt, was schon früh zu Widerspruch und Aktionen führte.  

1956  In Kätingen wird das Kalksandsteinwerk errichtet und das Gebiet als Gewerbegebiet ausgewiesen. Der spätere Ausbau des Werkes führt zu einem Ausbau der Straße und zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen.

1979  gibt es deswegen einen Erörterungstermin mit der Stadt Bassum.

 Flächen des Kalksandsteinwerkes werden von der Firma  M & S gekauft und als Bauschuttdeponie genutzt, wodurch sich die Belastungen der Anwohner erhöhen,  so gründen sie noch

1987 eine erste „Bürgerinitiative gegen Sandabbau und Bauschuttdeponien“.

Sie will die Bürger für die Folgen des Sandabbaus sensibilisieren,  organisiert Begehungen der Sandgruben, weist auf die Gefährdung bestimmter Tierarten, z. B. der Uferschwalben, hin und deckt erhebliche Missstände in den Deponien auf (illegale Lagerung von Klärschlamm, Bauschutt und Müll). Es wird ein kurzfristiger Stopp der Verfüllung erreicht. Auf Druck der BI wird zeitweise ein Wachposten für die Bauschuttdeponie angestellt.

1990  Anlieger der Straße zum Kalksandsteinwerk stellen einen Antrag an den      Landkreis, die Gefahren durch den übermäßigen LKW-Verkehr zu beseitigen. Die Stadt Bassum sichert 1992 eine Verbesserung zu, aber erst 2001 erhalten sie eine getrennte Zufahrtsstraße durch die Aufschüttung eines Walles.

1992  Die Firma M & S baut eine Sortier- und Verwertungsanlage für 80 000 t Bauschutt. Gleichzeitig wird die neue Tochterfirma Gesellschaft für Abfall und Recycling (GAR) gegründet und eine erste Sortieranlage für Leichtverpackungen in Betrieb genommen. Beide Projekte dehnen sich rasch aus. Die ursprünglichen Genehmigungen werden laufend mit weiteren Anträgen erweitert. Das zuständige Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Hannover, der Landkreis sowie die Stadt Bassum zeigen sich stets großzügig, wenn es um die Expansion geht.

1997 erwägen Anwohner von Kätingen eine Klage gegen die Genehmigung der Bauschuttdeponie gegenüber der GAR in einer ehemaligen Sandgrube am Heinz-Stührmann-Weg. Es kommt zu einem Mediationsverfahren. Als Ergebnis dieses Verfahrens kommt es 2013 zur Bildung eines Nachbarschaftsdialogs mit der GAR. 

1999 wird das bisherige Gewerbegebiet zu einem Industriegebiet umgewidmet. Es gelingt den Verantwortlichen, dieses folgenreiche Verfahren weitgehend unbeachtet von der Anwohnerschaft durchzuführen – diese sieht sich vor vollendete Tatsachen gestellt.

2011 wird die „Bürgerinitiative für Landschafts- und Umweltschutz Nordwohlde und Fahrenhorst e.V.“ gegründet. Anlass ist die zunehmende Umweltbelastung durch die GAR sowie die Klagen der Anwohner gegen Gestank, Staub, Lärm und Vermüllung der Landschaft.